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 Allgemeines zur artgerechten Haltung von Leopardgeckos Nächstes Thema anzeigen
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Caro
Moderatorin


Anmeldungsdatum: 11.07.2007
Beiträge: 4585

BeitragVerfasst am: 23.02.2011, 21:43 Nach oben

Der Leopardgecko (lat. Eublepharis Macularius) ist ein dämmerungs- und nachtaktiver Steppenbewohner, der hauptsächlich in Pakistan, Nordwest-Indien und Südost-Afghanistan zu finden ist. Sie sind keine reinen Wüstenbewohner, wie oft angenommen, sondern meiden Bereiche mit losem Sand eher, weil sie darauf nicht richtig laufen können und einsinken.
Sie bewohnen in steppenartigen Gebieten meist Höhlen, welche sie in festen, lehmhaltigen Boden graben oder nutzen auch schon bestehende Spalten und Höhlen als Verstecke.
In der Dämmerungszeit verlassen sie diese dann und nutzen aufgewärmte Steine als Wärmequelle. Nicht selten sind sie auch tagsüber auf Sonnenplätzen zu finden, welche für die Verdauung der wechselwarmen Tiere unerlässlich sind. Ebenso wichtig ist eine erhöhte Luftfeuchtigkeit in bestimmten Höhlen oder am Abend, die die Tiere für eine reibungslose Häutung benötigen.
Sie leben in meist sehr großen Gruppen zusammen, in denen ein Männchen den Besitz an mehreren Weibchen fordert und diesen oft aggressiv gegen andere Männchen verteidigt.

Auf alle diese Gegenheiten sollte man Rücksicht nehmen, wenn man seinem Tier eine artgerecht Haltung und ein gesundes und langes Leben ( Leopardgeckos können über 20 Jahre alt werden) bieten möchte.
Daher werden jetzt hier kurz wichtige Haltungsparamter aufgestellt, die sich jeder Halter zu Herzen nehmen sollte, wenn er möchte dass es seinen Tieren auf Dauer gut geht. Diese Infos dienen aber nur zur Orientierung und ersetzen keinesfalls Literatur. Hier zu empfehlen sind folgende Bücher:

"Leopardgeckos. Pflege-Zucht-Erkrankungen-Farbvarianten"
von Karsten Grießhammer und Günther Köhler

"Leopardgeckos"
von Friedrich Wilhelm Henkel, Michael Knöthig und Wolfgang Schmidt





1. Vergesellschaftung

In der Regel sind Leopardgeckos keine Einzelgänger, das heißt, sie leben in ihrem natürlich Habitat mit Artgenossen zusammen. Allerdings kann man sie nicht als soziale Wesen bezeichnen, denn sie dulden einander lediglich.
Demnach ist sowohl die Einzelhaltung als auch die Gruppenhaltung möglich.
Es können also reine Weibchengruppen oder ein Männchen mit mehreren Weibchen gehalten werden. Allerdings niemals 2 oder mehrere Männchen zusammen, da sich diese entweder direkt bekämpfen oder auf Dauer gegenseitig unterdrücken würden, was beides für eines der Tiere tödlich enden kann.
Ein Männchen sollte mit mindestens 2 Weibchen vergesellschaftet werden, damit nicht ein Weibchen dem ständigen Paarungsdruck des Männchens ausgesetzt ist. Zudem dürfen Weibchen erst wenn sie ausgewchsen sind mit einem Mannchen vergesellschaftet werden. In der Regel ist das mit 1,5- 2 Jahren der Fall. Findet vorher eine Paarung statt und das Weibchen produziert Eier kann es leicht zu Calciummangel, Wachstumstörungen oder auch einer Legenot kommen, die ohne und manchmal sogar trotz Behandlung vom reptilienkundigen Tierarzt zum Tod des Tieres führt.

Desweiteren dürfen nur Tiere, die in etwa gleich groß sind vergesellschaftet weren, denn kleinere Tiere können schnell unterdrückt und/oder getötet und sogar gefressen werden. ( -> http://www.herpetologynotes.seh-herpetology.org/Volume4_PDFs/Bonke_et_al_Herpetology_Notes_Volume4_pages211-212.pdf )

2. Größe und Einrichtung des Terrariums

Für zwei Tiere gelten die Mindestmaße Kopf-Rumpf-Länge des Leopardgeckos
jeweils multipliziert mit 4x3x2 ( LxBxH). Für jedes weitere Tier dann plus 15%. Allerdings sind diese Angaben nach Ansicht vieler Züchter und Halter viel zu klein. So sollte man für zwei Tiere eine Größe von 100x50 nicht unterschreiten. Hier gilt aber, je größer deste besser.
Durch das Anfertigen einer Rückwand mit Spalten, Plateaus und Liegeflächen aus Styropor und Fließenkleber kann man den Aktionsradius der Tiere und somit auch ihre Aktivität und Mobilität vergrößern und auch zu besserem Wohlbefinden beitragen. In meinen Augen stellt eine Rückwand ein absolutes MUSS für ein Leopardgeckoterrarium dar. Denn die Tiere nutzen nicht nur das Mehr an Fläche und die Quetschspalten, sondern auch die unterschiedlichen Temperaturzonen zur Selbstregulierung ihrer Körpertemperatur.

Also Bodengrund sollte ein Sand-Lehm-gemisch verwendet werden. Das hat sich bei vielen Haltern als beste Bodengrundlösung erwiesen.
Das Gemisch mit Lehm bietet den Tieren im Gegensatz zu losem Sand Halt beim Laufen und Graben und verhindert auch die Aufnahme von Sand und daraus folgende Verstopfungen des Magen-Darmtraktes.
Man kann sowohl fertig gemischt, abgepackte Gemische kaufen, sollte dann aber auf das Mischverhältnis achten und ggf. zusätzlich Lehm zugeben. Denn das Mischverhätlnis sollte 5:1 ( also auf 5 Teile SAnd kommt ein Teil Lehm) sein.
Günstiger ist es aber Spielkastensand im Baumarkt zu kaufen und diesen mit Lehmpulver zu mischen (bekommt man bei diversen online Terraristik-shops und Auktionshäusern).

Sogenannter Calium-sand ist, entgegen den Versprechungen der Hersteller, noch gefährlicher als loser Sand, da dieser keinesfalls komplett verdaut wird und die Tiere durch die Zugabe von Mineralien im Sand zudem zur Aufnahme des Bodengrundes verleitet und damit Verstopfungen regelrecht provoziert werden.

Als Einrichtung sollten in einem Terrarium für Leopardgeckos unbedingt Versteckmöglichkeiten in Form von Wurzeln oder auch Höhlen vorhanden sein. Am besten pro Tier 2 Versteckmöglichkeiten, damit die Tiere die Wahl haben und sich auch aus dem Weg gehen können. Ebenso wichtig ist eine Wetbox, welche ein feuchteres Klima bietet. Diese feuchten Boxen sind nicht nur für die Eiablage wichtig, sondern dienen trächtigen Weibchen auch als Eiablagestätten. Sie werden meist aus Plastikboxen ind er Größe von Ramapackungen z.B. gebastelt und mit feuchtem Kokoshumus gefüllt.
Ebenso muss ein Schälchen mit Calcium/ Sepiaschale und ein Wassernapf mit frischem Wasser im Terra für die Tiere zur freien Verfügung bereit stehen.
Die Dekoration des Terras ist dann jedem selbst überlassen. Ich empfehle gerne verschiedene Naturmaterialien, die dem Leopardgecko auch Abwechslung unter den Füßen bieten. So wird ein rauer Stein beispielsweise während der Häutung gerne zum Hautabstreifen genutzt.

3. Beleuchtung / Wärmeregulierung

Leopardgeckos sind wechselwarme Tiere, das heißt, sie benötigen Wärmequellen um ihre Körpertemperatur und den Stoffwechsel zu regulieren. Daher ist es notwendig den Tieren einen entsprechenden Sonnenplatz (ca. 35- max. 43 Grad) zu bieten.
Allerdings ist es ebenso wichtig im Terrarium selbst ein Temperaturgefälle zu erzeugen, welches im Temperaturbereich von 22- 30 Grad liegt. Die Tiere können sich so den notwendigen oder angenehmsten Bereich selbst aussuchen. Einseitige Temperaturen können entweder zu Überhitzung oder Unterkühlung mit Stoffwechsel- und Verdauungsproblemen führen.
Man erreicht dieses Gefälle am besten mit Hilfe von Spot-strahlern, die sowohl im Baumarkt als auch im Terraristikfachgeschäft erhältlich sind. Diese werden so im Terra angebracht, dass sie eine Stelle punktuell erwärmen (Sonenplatz) und in der Umgebung dann abfallende Temperaturen erzeugen. Meist reicht bei einem 120er Terra ein 50- 75Watt Spot ( hängt auch von der Jahreszeit und der Zimmertemperatur, sowie dem Material (Holz oder Glas) des Terras ab).
Zusätzlich zur Wärmeregulierung ist nach meiner Ansicht die Nutzung einer weiteren Lichtquelle notwendig, zum Beispiel in Form einer Tageslicht-lampe/ röhre mit natürlichem UV-Spektrum. Allerdings muss diese spätestens halbjährlich erneuert werden, da die UV-Beschichtung dann kaum noch UV abgibt. Mit der zusätzlichen Gabe von Vitamin D3 kann allerdings auf UV-Licht verzichtet werden, sodass auch ein normaler Spot ausreicht.
Prinzipiell ist es nur wichtig, dass die Tiere Vitamin D3 selbst produzieren ( durch UV-Licht) oder eben zusätzlich aufnehmen, damit das lebensnotwendige Calcium (für die Knochen) im Körper eingelagert werden kann. Ist ein Leopardgecko nicht in der Lage Calcium einzulagern können die Knochen im Körper weich werden, sich verbiegen und auch brechen (Rachitis).

Achtung! Heizmatten sind für Leopardgecko-terrarien nicht geeignet, da natürlicher Weise Wärme von oben kommt und sich diese Tiere zur Abkühlung eher in Löcher im Boden zurückziehen. Bei einer Heizmatte würde dies das genaue Gegenteil bewirken. Außerdem überhitzen viele Heizmatten ebenso wie mache Heizsteine und sind nicht in der Lage bei einer solchen Überhitzung abzuschalten, sodass sich die Tiere bei Dauerbetrieb lebensgefährliche Verbrennungen zuziehen können!!
Auch müssen Spot-strahler und UV-Lampen so angebracht sein, dass die Tiere diese nicht erreichen können.!!

4. Ernährung

Als Hauptfutter geeignet sind: Heuschrecken, Schaben, Grillen und Heimchen, auch Soldatenfliegenlarven können öfter verfüttert werden.
Leopardgeckos fressen nur Lebendfutter und weder Obst noch Gemüse. Auch wenn des öfteren von Leopardgeckos berichtet wird, die Banane verspeist haben sollen, ist von der Fütterung von Obst abzuraten, da die Verdauung der Leopardgeckos darauf nicht ausgerichtet ist. Meines Erachtens ist das Fressen von Bananenstückchen eher der Futtergier der Tiere zuzuordnen.

Bei kleinen Geckos muss man mit der Größe der Futtertiere etwas aufpassen, das ungefähre Maß ist: die Länge der Heimchen/Grillen darf nicht größer sein als die Kopfbreite des Geckos. Bei adulten Tieren können es auch mal größere Brocken, wie beispielsweise geflügelte Heuschrecken sein. Allerdings gilt: Lieber mehrere kleinere Futtertiere, als ein Großes! smilie

Als Leckerli geeignet sind: Wachsmaden, Mehlwürmer, Zophobas etc.
Diese sollten nur selten gegeben werden, da Leopardgeckos schnell verfetten (vorallem die Organe) wenn sie zuviel davon bekommen.

Prinzipiell gilt eine 1-2malige Fütterung pro Woche für adulte Leopardgeckos als ausreichend. Jungtiere bekommen etwas öfter.
Um eine ausreichende Versorgung mit Calcium und Vitaminen zu gewährleisten bestäubt man Futtertiere bei jeder zweiten Fütterung mit einem Gemisch aus Vitaminpulver und Calcium. Korvimin ZVT + Reptil und Herpetal complete haben eine gute Zusammenstellung an Vitaminen und Mineralien für Leopardgeckos. Man kann auch immer noch Calcium extra unter das Pulver mischen.
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